Page 24 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-3
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Berichte Sommer
Plaisirkletterwoche, dort wo die Sonne scheint
Organisation und Leitung: Bernhard Herde
Bericht: Christoph Gubser
Teilnehmer / Seilschaften: Fritz Tanner u. Bernhard Manz, Christoph Gubser u. Hans Mosimann,
Markus Breitenstein u. Werner Badertscher, Tobias Schäfer u. Beni Herde
Einmal im Jahr organisiert Beni Herde eine Kletterwo- parallel kletternd, die Reibungsplatten zu erobern.
che irgendwo an der Sonne was im diesjährigen Fall Es machte Spass im 4. Grad diese 4-5 Seillängen zu
eine grosse Wahrscheinlichkeit versprach, gilt doch erklettern. Da wir überschlagend klettern konnten,
die Sonnenstube der Schweiz als Garant für schönes ging es zügig hoch........bis ja bis man eben auf andere,
Wetter. weniger geübte Kletterfreunde meist jüngeren Al-
ters traf. Vor allem Hans und mich traf es besonders,
1. Tag was uns doch eine lange Wartezeit in der Wand be-
Gutgelaunt fuhren vornehmlich ältere, aber nichts scherte. Wobei der gute Hans der total verhedderten
desto weniger fitte Herren mit zwei gut gefüllten Jungmannschaft so behilflich war, dass sie wenig-
Autos Richtung Süden. Im uns bereits bekannten Ri- stens weiterklettern konnten. Nach dem Abseilen,
storante della Stazione in Ponte Brolla konnten wir einzelne von uns waren bereits verpflegt, zogen wir
freundlicherweise schon vor dem Mittag unsere Zim- an die rechte Seite der Tegnaplatten. Hier warteten
mer beziehen. Kaum hatte jeder seine sieben Sachen nun doch schon anspruchsvollere Aufgaben auf uns.
eingeräumt ging es zum Klettern. Mit Routen wie Schogsii 5a, Noggeli 5a war eine gute
Beni hatte für den ersten Tag einen kleinen aber umso Fusstechnik unabdingbar, wollte man nicht einen
feineren Klettergarten –Falesia del piccone- oberhalb mehr oder weniger schmerzhaften Abflug riskieren.
dem lauschigen Dörfchen Giumaglio ausgesucht. Im Nach dem Klettern lockte ein kühles Bier in einem
Gegensatz zu den von uns eher gewöhnten Kalkfelsen lauschigen Restaurant in Ponte Brolla. Während dann
bietet das Tessin besten Gneis, mehrheitlich in Plat- einige einen nicht unbedingt kurzen Marsch zur Ba-
tenformat, was uns eine Angewöhnung aufdrängte. debucht auf sich nahmen, konnte mich nicht mal der
Das Stehen auf glatten Platten, fast ausschliesslich Gruppendruck zu einem Bad in der sandigen Bucht
auf die Adhäsion unserer Kletterfinken vertrauend, überzeugen. Während die andern badeten und das
suchten die Finger oft vergebens nach einem be- kühle Wasser sichtlich genossen, machte der Schrei-
ruhigenden Griff. Reibung, Reibung und nochmals ber ein angenehmes Nickerchen abseits der Leute,
Reibung..........war gefragt und mit jedem Höhenme- artgerecht auf einer Felsplatte. Gemeinsam traf man
ter stieg das Vertrauen und die Sicherheit. Auch die sich dann wieder zum Abendessen im Restaurant
schon fast unbarmherzige Sonnenstrahlung, ver- Stazione.
mochte unsere Freude und Lust nicht zu schmälern.
So erklommen wir mal elegant, mal weniger die nicht . Tag Klettergarten Balladrum oberhalb Ascona
länger als 30m hohen Wandteile. Durch die grosse Das Wetter versprach nicht eitlen Sonnenschein
Routenauswahl konnte jeder den Schwierigkeitsgrad, wie in den vergangenen Tagen darum empfahl Beni
der ihm behagte selber zwischen 4c und 6a wählen. den kleinen aber umso tolleren Klettergarten zu be-
Bei würzigem Risotto und Geschnetzeltem an Pilzen, suchen. Nach kurzem Anstieg kam das Gestein ins
feinem Tiramisu liessen wir den erfüllten Tag ausklin- Blickfeld und entzückte vor allem meinereiner derart,
gen. dass ich nicht warten konnte Hand an diesen extrem
strukturierten steilen Gneis legen zu können. Obwohl
. Tag Placche di Tegna mehrheitlich 25-30m geklettert wurde, forderte vor
Wecker braucht man im Ristorante della Stazione kei- allem wegen der Steilheit der Fels so einige. Von 4-6
nen am Morgen. So fanden wir uns unternehmungs- war alles vorhanden. Offenbar war der wunderbare
lustig bei schönem Wetter um 7:30 zum einfachen Fels bekannt in der Szene und so fanden sich doch
aber guten Frühstück ein. Beni erklärte uns wohin es recht viele Seilschaften mit gleichem Ziel wie unserei-
gehen sollte. Die Platten von Tegna. Grandioser Gneis, ner im aussichtsreich gelegenen Klettergarten ein.
rauh, schwarz wie Teer, nach oben immer steiler. Nach Abendessen ausnahmsweise nicht im Hotel, sondern
dem Angewöhnungstag kaum mehr abschreckend. im Camping-Restaurant oberhalb Ponte Brolla.
Ganz links der Platten begannen wir mehrheitlich