Page 35 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-4
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Berichte Sommer
Hütte sind Grund genug, den anstrengenden Hütten- sogar Aussicht bis ins “üssre Tal”, weit über Meiringen
weg unter die Füsse zu nehmen. hinaus.
Nach einem feinen Znacht mit Suppe, Salat, Gesch- Angesichts der Nässe und Kälte verzichten wir darauf,
netzeltem „sweet & sour“ mit Reis und einem Stück noch zum zweiten – und selten besuchten – Gipfel hi-
„Chöechen“ suchen wir früh das Nachtlager auf. Wie nüber zu klettern und schauen, dass wir in eine wind-
nass werden wir wohl morgen? stille Nische kommen, um Pause zu machen. Etwas
warme Bouillon wirkt in solchen Momenten Wunder.
. August Bald sind wir bereit für den Abstieg und auch das Wet-
Um 0400 Uhr erhalten wir unser Frühstück und stellen ter macht mit. Wir sehen sogar etwas blauen Himmel
fest, dass es in der Nacht schon geregnet hat. Immer- und bei der Diechterlimi zeigt sich kurz die Sonne. Die
hin ist die Wolkendecke hoch und hat es keinen Nebel. Gletscherzunge erreichen wir ohne weitere Pausen.
Pünktlich um 0445 Uhr können wir starten. Die Natur Dort binden wir uns los, versorgen Seil und „Klimbim“
empfängt uns mit einem ersten kurzen Regensprit- im Rucksack und steigen zur Hütte ab. Inzwischen ist
zer. Im Licht der Stirnlampen finden wir den gestern das Wetter wieder so gut, dass man die Ärmel hoch-
erkundeten Aufstieg gut, auch dank der zahlreichen krempeln kann.
Steinmännchen und Farbmarkierungen. Bis wir am Zunehmend wird mein Zeitplan pulverisiert, obwohl
Gletscher sind braucht es nur 2-3 kleine Korrekturen. wir das Tempo nicht forcieren. Statt wie geplant zwi-
Unangenehm ist der Regen, der nun stärker geworden schen 1300 und 1400 Uhr sind wir schon vor 1200 Uhr
ist. Aber es sieht immer noch nicht nach dem defini- wieder bei der Hütte. Wie wir dort erfahren hat die
tiven Schlechtwettereinbruch aus. andere Gruppe, die das Diechterhorn besteigen wollte,
Leider zieht genau bei der Gletscherzunge Nebel auf. sehr früh aufgegeben und offenbar hat auch die gros-
So ist nicht mehr zu sehen, auf welcher Seite die steile se Klettergruppe, die sich an den Gelmerspitzen versu-
Blankeispartie umgangen werden kann. Wir beschlies- chen wollte, früh zum Rückzug geblasen.
sen einige Minuten zu warten. Und siehe da: Äs tuet 1200 Uhr wieder bei der Hütte, das passt: Rösti-Time!
uuf, auch heute wieder genau im richtigen Moment! Die Rösti, die Tobias bestellt hat, löst einen wahren La-
Der Nebel löst sich auf, neben dem Blankeis kommt wineneffekt aus und plötzlich wollen alle Rösti. Diese
eine breite Schneerampe zum Vorschein, über die wir ist schon für sich ein Grund, die Gelmerhütte zu besu-
problemlos den flacheren Teil des Gletschers errei- chen.
chen. Gegen 1300 Uhr verabschieden wir uns vom Hütten-
Also können wir weiter. 2 Teilnehmer verzichten und team. Der Abstieg fordert nochmals die Bremsmuskeln,
treten den Rückzug an. Die Verbleibenden bilden eine bis zum Gelmersee hinunter sind es gefühlt hunderte
Viererseilschaft und erreichen bald schon die Diechter- von Steinstufen, wenn nicht noch mehr. Auch der Weg
limi. Auch hier geht es nicht ohne gelegentliche Regen- vom Gelmersee zum Parkplatz Chöenzentennlen ver-
spritzer. wöhnt uns nochmals mit reichlich Stufen. Ja, erholsam
Nun wechseln wir auf den Triftgletscher. Gemächlich, ist dieser Hüttenweg nicht, aber schön, das muss man
aber konstant geht es weiter Richtung Gipfelaufbau. ihm lassen.
Hier fällt nun auch ein kurzer Schneeschauer, aber die Gegen 1500 Uhr sind wir schon wieder beim Parkplatz.
starken Niederschläge sind (noch) anderswo. Den Gip- Zu meinem Erstaunen regnet es immer noch nicht. Im
fel erreichen wir in einfacher Kletterei mit den Steigei- Gegenteil: Wir haben T-Shirt-Wetter.
sen. Schon um ca. 0840 Uhr sind wir oben. Die Freude Es reicht auch noch für eine Erfrischung auf der Terras-
ist gross, se beim Hotel Handeck. Erst gegen 1600 Uhr, als wir
dass es nach Hause fahren, beginnt es ernsthaft zu regnen.
trotz wid-
riger Wet- Schluss
terverhält- Wer wagt gewinnt. Oder wie der Hüttenwart meinte:
nisse so „Bi däm Wätter möescht äifach äis gan gschouen ob’s
problem- gäid“. Es ist gegangen und hat sich gelohnt.
los ge- Herzlichen Dank der ganzen Gruppe für’s sportliche
klappt hat. Mitmachen, es war spannend und hat Freude ge-
Wir haben macht!
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