Page 33 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-4
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Berichte                                                       Sommer


      Hochtour Gwächtenhorn Westgrat
      Leitung:	  Peter	Stähli	(Bericht),	Ueli	Brawand
      Teilnehmer:	 Markus	Breitenstein,	Rolf	Stettler,	Ueli	Ramseyer,	Tobias	Schäfer,	Katja	Dätwyler,	Edith	Feldmann
       . August und vorher                  Speed-Modus	erreichen	wir	den	Gipfel;	der	Schnee	auf
      „Viel	 zu	 schlecht	 für	 das	 Hauptziel,	 aber	 zu	 gut	 um	  dem	 gut	 eingeschneiten	 Gletscher	 ist	 oberflächlich
      abzusagen“.	So	lässt	sich	am	Montag	meine	Beurtei-  aufgeweicht,	trägt	aber	gut.	Von	hier	aus	können	wir
      lung	der	Wetterprognose	zusammenfassen.	Bunt	ist	  auch	die	Route	bis	zum	Gwächtenhorn	Westgrat	stu-
      die	Meinungsvielfalt	der	konsultierten	Wetterdienste,	  dieren.	Nach	einem	kurzen	Gipfelpicknick	schauen	wir,
      von	„Infanteriewetter“	bis	„grand	bleu“	ist	alles	dabei.	  dass	wir	zur	Hütte	kommen.	Es	scheint	jetzt	ernsthaft
      Also	sage	ich	nicht	ab,	teile	den	Angemeldeten	aber	  regnen	zu	wollen.	Bündig	bei	Regenbeginn	sind	wir	et-
      mit,	dass	es	Alternativen	gibt	im	Gebiet,	z.B.	interes-  was	nach	1400	Uhr	zurück	in	der	Tierberglihütte.
      sante	 Mehrseillängenrouten	 im	 Klettergarten	 und	  Nach	einer	kleinen	Stärkung	zähle	ich	mich	zu	dem	Teil
      dergleichen	mehr.	Für	mich	denke	ich,	dass	es	auch	  der	Gruppe,	der	sich	für	einen	kurzen	(2h)	Powernap
      schöne	Beizen	hat	im	Haslital,	„läid	scheen“,	wie	man	  zurückzieht.	Über	den	weiteren	Verlauf	des	Nachmit-
      hier	sagen	würde.	Am	Donnerstag	muss	entschieden	  tags	kann	ich	somit	nicht	berichten,	aber	offenbar	war
      werden,	der	Chor	der	Wetterdienste	tönt	anhaltend	  bei	 den	 Aufgebliebenen	 das	 Seilaufnehmen	 ein	 ge-
      vielstimmig.	Irgendetwas	können	wir	sicher	machen,	  wichtiger	Teil	des	Programms.
      denke	ich	und	gebe	die	Details	zur	Tour	durch.	Infolge	  Nach	 einem	 ausgezeichneten	 Nachtessen	 und	 er-
      einiger	 Abmeldungen	 reduziert	 sich	 die	 Gruppe	 auf	  mutigt	 durch	 die	 etwas	 besseren	 Wetterprognosen
      acht	Personen.                        beschliessen	wir,	am	Sonntag	doch	das	Hauptziel	zu
      Es	ist	Samstag	und	kurz	nach	0900	Uhr	sind	wir	beim	  versuchen.	Ich	bereite	mich	gedanklich	auf	eine	GPS-
      Hotel	 Steingletscher.	 Dort	 stellen	 wir	 fest,	 dass	 das	  Tour	vor.	Aber	wer	weiss	…
      Wetter	gar	nicht	so	übel	ist.	Doch	da	wir	dem	Frieden
      nicht	recht	trauen	beschliessen	wir,	auf	den	Kletter-   . August
      garten	zu	verzichten	und	nach	einem	Kaffee	direkt	zur	  Nach	Sommertouren-Massstäben	ist	unsere	Tagwa-
      Hütte	aufzusteigen.                   che,	0615	Uhr,	sensationell	spät.	Aber	die	Zeit	arbeitet
      Um	1000	Uhr	starten	wir	beim	Parkplatz	Umpol.	Nach	  für	uns.	Je	später	nach	der	Kaltfront,	die	in	der	Nacht
      knapp	2	Stunden	sind	wir	bei	der	Hütte.	Das	Wetter	  über	uns	hinweggerauscht	ist,	desto	besser	für	uns.
      hat	sich	etwas	verdüstert,	scheint	aber	noch	zu	halten.	  Ein	 erster	 Blick	 nach	 draussen	 macht	 keine	 Freude.
      So	hängen	wir	den	Vorder	Tierberg	an.	Trocken	und	im	  Nebel	wohin	das	Auge	blickt.	Bis	ich	begreife,	dass	das
                                                            die	Obergrenze	des	angekündi-
                                                           gten	 Hochnebels	 ist.	 Plötzlich
                                                           ruft	jemand	„…	ich	sehe	Berge!“
                                                           und	es	ist	keine	Nachwirkung
                                                           der	am	Vorabend	genossenen
                                                           Getränke.
                                                           Beim	Start	um	0730	Uhr	sehen
                                                           wir	 blauen	 Himmel,	 Sonne
                                                           und	 einige	 wenige,	 unbedeu-
                                                           tende	Wolkenfetzen.	Ich	führe
                                                           die	erste	Vierergruppe	an,	Ueli
                                                           Brawand	folgt	mit	der	zweiten
                                                           Gruppe.	Der	Zustieg	zum	Grat
                                                           führt	 in	 einer	 sehr	 gut	 ange-
                                                           legten,	 festen	 Spur	 über	 den
                                                           üppig	 eingeschneiten	 Glet-
                                                           scher.	 Nach	 1h30‘	 Marschzeit
                                                           stellen	wir	um	auf	Zweierseil-
                                                           schaften	und	machen	eine	kur-
                                                           ze	Pause.
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