Page 18 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2022-4
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Berichte Donnerstagswandernde
Kultur-historische Wanderung durch die Gondoschlucht
Leitung: Samuel Germann
Teilenehmende: Eugen, Brigitte, Elsbeth, Hildi, Peter, Bernadette, Aschi, Kurt, Armin, Beat, Käthi
Die Wanderung beginnt in Simplon Dorf mit einem Stockalpers. Im Herbst 1800 erliess Napoleon den Be-
Gang durch den alten Dorfteil und dem obligaten fehl zum Bau der ersten Fahrstrasse über die Alpen.
Kaffee und Gipfeli im Restaurant Fletschhorn. Un- Noch sind vereinzelte gepflästerte Wegabschnitte
terhalb des südlichen Dorfausgangs zweigt der bis des von Stockalper angelegten Saumpfades erhalten
Gondo als Stockalperweg braun ausgeschilderte geblieben. Der Weg ist abwechslungsreich, stellen-
Wanderweg von der Strasse ab, durch Wiesland geht weise auf Gitterrosten hoch über dem Abgrund. Der
es hinunter. Durch einen Lärchenwald führt der Weg Blick in die Tiefe ist nichts für schwache Gemüter.
in die Gondoschlucht. Zwischen steilen Felswänden Nun sind wir tief in der Schlucht. Es ist eng hier. Stel-
fliesst der Bach Doveria, der auf Treppenstufen und lenweise ist es so eng, dass Treppen auf das Dach der
Brücken überquert wird. Der Briger Handelsherr Kas- Auto-Galerien führen. Hoch über den Autos wandert
par von Stockalper überwand im 17. Jht. die Schlucht man bequem talabwärts, die beeindruckende Natur
mittels eines Saumpfades. Der Weg ist teilweise mit stets vor Augen. Kaum vorstellbar, welchen Eindruck
Steinplatten gepflästert – der originale Saumpfad diese Natur auf die Menschen des Mittelalters ge-
habt haben muss. Mal breit, mal eng an
eine Felswand geschmiegt, verläuft der
Pfad und dann durch einen langen, be-
leuchteten Tunnel der Infanteriefestung
Fort Gondo, die während den Weltkrie-
gen für die Schweiz eine militärische Be-
deutung hatte. Das Fort liegt erhöht über
der Passstrasse. Einst streng geheim und
nur für Eingeweihte zugänglich, ist es
heute ein öffentliches Museum. Und der
Wanderweg führt quer durch die alten
Gänge. Gut ausgeleuchtet geht es durch
die niedrigen Gänge vorwärts. Eine alte
Panzerabwehrkanone markiert das Ende
des Forts. Der Blick auf das Tal ist wun-
derbar. In «Schussweite» verengt sich
das Tal wieder, kein Wunder wurde die
Festung hier gebaut.
Weiter führt der Wanderweg durch ein
langes Steinschlaggebiet, aber auch auf
normalen Wanderwegen. Erwähnens-
wert ist noch die am nördlichen Eingang
der Schlucht stehende Ruine des nie
vollendeten Stockalperturms und das
frei zugängliche Museum in der Alten
Kaserne. Bei allen am Weg liegenden
Sehenswürdigkeiten stehen Infotafeln.
Die Wanderung endet im kleinen Dorf
Gondo, das am 14. Okt. 2000 teilweise
zerstört und mit grosser Anteilnahme
der Schweizer Bevölkerung wieder auf-
gebaut wurde. Besten Dank Sam für die
interessante und abwechslungsreiche
Wanderung.
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