Page 33 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-3
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Berichte                                                 Frauengruppe


      Wanderung Lidernenhütte
      Leitung und Bericht: Eveline	Jenni-Ehrenberg
      Dankbar	schaue	ich	zurück	auf	die	Zweitagestour	im	  ein	Nebelmeer	soweit	das	Auge	reicht!	Wir	konzentrie-
      den	Urnerbergen	mit	Käthi,	Anna	und	Rosmarie	L.  ren	uns	auf	den	Abstieg:	Schritt	für	Schritt	bewegen
      Die	 Wetterprognose	 ist	 endlich,	 nach	 vielen	 Regen-  wir	uns	hinab,	stellen	sorgfältig	jeden	Fusstritt	ab,	es
      tagen	verheissungsvoll,	das	heisst,	wir	wollen	die	ge-  gelingt!	Wir	schaffen	die	Rückkehr	und	kommen	recht-
      plante	Tour	wagen.                    zeitig	zum	Nachtessen	in	der	Hütte	an.	Hier	geniessen
      Zu	dritt	treffen	wir	uns	um	6.50	Uhr	auf	dem	Perron	3	in	  wir	die	Wärme,	wir	sind	nun	im	Trockenen.	Das	feine
      Burgdorf.	Rosmarie,	von	Trubschachen	herkommend,	  Essen	mundet!	Und	siehe	da,	unerwartet	zeigt	sich	ein
      steigt	in	Luzern	ein.	In	Arth-Goldau	trinken	wir	einen	  wunderbarer	Sonnenuntergang	über	dem	Vierwald-
      Kaffee.	Der	freundliche	Chauffeur	in	Sisikon	führt	uns	  stättersee	und	den	Innerschweizerbergen!	Wir	fühlen
      durchs	Riemenstaldnertal	zur	Seilbahnstation	Chäp-  uns	beschenkt!
      peliberg.	Mit	einer	offenen	Viererkabine	schweben	wir	  Da	der	erste	Tag	in	jeder	Beziehung	sehr	anstrengend
      500m	in	die	Höhe	zur	Bergstation	Gitschen.	Nebel	ver-  war,	entscheiden	wir,	entgegen	der	geplanten	Tour	ins
      deckt	die	Sicht,	aber	die	Sonne	scheint	immer	wieder	  Schächental,	am	nächsten	Tag	„nur“	zum	Spilauersee
      durch.	In	fünfzehn	Minuten	erreichen	wir	zu	Fuss	die	  zu	wandern.
      Lidernenhütte.                        Der	Montagmorgen	begrüsst	uns	mit	Sonnenschein.
      Für	den	Sonntag	steht	eine	Rundwanderung	auf	dem	  Wir	brechen	nach	dem	Zmorge	um	8.30	Uhr	auf	und
      Programm:	Von	 der	 SAC-Hütte	 nach	 der	 Alp	 Roten-  steigen	gemächlich	zum	Spilauersee	hoch.	Unterwegs
      balm,	weiter	zur	Alp	Schön	Chulm,	retour	über	den	 	  erfreuen	wir	uns	an	der	Farben-	und	Formenpracht	der
      Spilauersee,	zur	Seilbahnstation	Gitschen	und	zurück	 	  Bergblumen,	Wunder	der	Schöpfung!	In	der	Alphütte
      zur	Lidernenhütte.                    ob	dem	See	bestellen	wir	ein	Getränk	und	frisch	geba-
      Um	11.00	Uhr	sind	wir	startbereit.	In	Gitschen	nehme	  ckenen	Lebkuchen.	Wir	degustieren	vier	verschiedenen
      ich	 irrtümlicherweise	 den	 Einstieg	 auf	 dem	 weiss-  Alpkäse!	Danach	ersteht	jedes	von	uns	eine	Spezialität
      blau-weiss	markierten	Pfad.	Wir	beraten	uns	und	keh-  davon	und	schon	bald	geht’s	wieder	bergab.
      ren	um	zum	weniger	ausgesetzten	„weiss-rot-weissen	  In	 der	 Lidernenhütte	 angekommen,	 ruhen	 wir	 uns
      Weg“	zur	Alp	Zingeli.	Auf	warmen	Felsblöcken	sitzend,	  noch	 einmal	 aus	 bis	 wir	 mit	 Seilbahn	 und	 Bergtaxi
      umgeben	von	grasenden	Kühen	verzehren	wir	unser	  um	16.30	Uhr	in	Sisikon	eintreffen.	Leider	besteht	kein
      Mittags-Picnic.	Als	wir	kurz	nach	ein	Uhr	aufbrechen,	  direkter	Anschluss.	Käthi	findet	mittels	ihres	elektro-
      sehen	wir,	dass	sich	der	Himmel	langsam	überzieht.	  nischen	Fahrplans	eine	Verbindung	über	Flüelen	und
      Wir	folgen	einem	steilen,	gewundenen	Pfad	in	einem	  Altdorf.	Im	Tellstädtchen	steigen	wir	noch	einmal	um
      Karstkänel	bis	zur	Alp	Rotenbalm.	Hier	überqueren	wir	  und	zwar	in	einen	luxuriösen,	zweistöckigen	Reisebus,
      ein	kleines	Schneefeld.	Der	Himmel	ist	nun	völlig	zuge-  welcher	ohne	Halt	über	die	Autobahn	flitzt		bis	nach
      deckt,	wir	tauchen	ein	in	die	Nebelschwaden.	Ein	bö-  Luzern.	Für	uns	ein	unerwarteter	Reisegenuss	durch
      iger	Wind	weht	und	Nieselregen	setzt	ein.	Wir	hüllen	  eine	wenig	bekannte	Gegend	der	Innerschweiz,	schön!
      uns	in	unseren	Regenschutz	ein	und	schreiten	weiter	  In	Luzern	hat	ein	Jedes	eine	direkte	Verbindung,	um	in
      voran	zur	Alp	Schön	Chulm.	Der	Weg	durch	die	Alp-  angemessener	Zeit,	zirka	um	19.00	Uhr,	nach	Hause	zu
      weiden	ist	schwer	auszumachen,	einzelne	Pflöcke	mit	  gelangen.	Wir	aus	Burgdorf	landen	sogar	im	Bistrowa-
      Markierung	schauen	knapp	übers	Gras	heraus,	Kuh-  gen!	Ein	langer	Tag	neigt	sich	dem	Ende	zu,	eine	unver-
      weglein	verleiten	zu	einer	falschen	Fährte.	Trotzdem	  gessliche	Zweitagestour	ist	abgeschlossen.
      und	dank	dem	elektronischen	SchweizMobilplus,	dem	  Dankbar	denke	ich	an	meine	Kameradinnen,	an	die
      Kompass,	dem	Mut	und	der	Tapferkeit	der	Kamera-  Unterstützung
      dinnen	erreichen	wir	die	Sennhütte	Schön	Chulm.	Der	  und	an	das	Mit-
      Aelpler	bestätigt	unsere	Richtung,	gut!	Wir	nehmen	  einander.	 	 Ihr
      die	letzte	Steigung	in	Angriff:	es	ist	die	westliche	Flanke	  habt	die	Heraus-
      des	Hagelstocks	bis	zum	Uebergang.	Endlich,	endlich	  forderungen
      erreichen	wir	den	höchsten	Punkt	unserer	Route.	Wir	  mit	 Bravour	 ge-
      atmen	auf!	Aber,	bei	dieser	garstigen	Wetterlage	ist	  meistert!	Ich	bin
      nichts	zu	erwarten:	keine	Rundumsicht	auf	die	Berg-  stolz	 auf	 Euch!
      stöcke,	keinen	Blick	hinunter	auf	das	Spilauerseeli!	Nur	  Eveline
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