Page 49 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2019-4
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Berichte                                                   Senioren


      „Le Gore Virat“ und der Mont Raimeux am 11. Oktober  019
      Leitung:    Armin	Schütz
      Bericht:    Heinz	Kurth
      Teilnehmende:  Heinz	und	Esther	Beutler,	Samuel	und	Bernadette	Germann,	Heinz	Kurth,	Eugen	Seiler,
      	           Urs	Häberli,	Martin	Leuzinger,	Peter	Frank,	Stephanie	Baumgartner,	Rolf	Bürki,	Elsbeth	Zingg
      Die	Wettervorhersagen	für	Donnerstag	den	10.Ok-  pich	aussieht.	Auf	der	Höhe	des	Berggrates,	welchem
      tober	waren	so	ungünstig,	dass	die	Wanderung	auf	  wir	in	Richtung	Süden	folgten,	gab	es	erste	Ausblicke
      den	 Freitag	 den	 11.	 verschoben	 werden	 musste.	  in	die	Tiefe,	die	einen	meinten	in	Richtung	Chaux-
      Nach	 den	 regnerischen	Tagen	 belohnte	 uns	 dafür	  de-Fonds,	 die	 anderen	 waren	 zufrieden	 mit	 Delé-
      ein	ideales	Wetter	mit	blauem	sonnigem	Himmel	  mont.	 Wie	 auch	 immer,	 wir	 landeten	 zeitgerecht
      und	wundervoller	Sicht	auf	die	ferne	Alpenkette	ab	  auf	dem	Mont	Raimeux	mit	seinem	Aussichtsturm,
      Appenzell	bis	Freiburg.               welcher	ein	einfaches	Betonskelettgestell	mit	einem
      Am	frühen	Morgen	versammelten	sich	bei	kühlen	  nicht	kindergerechten	Leiteraufstieg	ist.	Es	war	Zeit
      Temperaturen	 13	 Personen	 auf	 dem	 Burgdorfer	  für	das	mitgebrachte	Mittagessen,	welches	im	Ver-
      Bahnhof.	 Die	 SBB	 überraschte	 mit	 einigen	 Proble-  gleich	 mit	 anwesenden	 welschen	 Compatriotes
      men.	Die	Fahrplananzeigen	und	die	Billetautomaten	  -	 mit	 einem	 Fonduekocher	 versehen-,	 bescheiden
      funktionierten	nur	teilweise,	die	am	Schalter	anwe-  ausfiel.	Dafür	wurden	wir	dank	einem	hilfsbereiten
      sende	Lehrperson	war	überfordert	beim	Ausstellen	  Francophonen	fotogen	in	der	Gruppe	festgehalten.
      von	 zwei	 Billeten	 Burgdorf-Corcelles	 und	 Moutier-  Weiter	ging	es	über	grosszügige	Felder	zu	einer	An-
      Burgdorf.	Corcelles	ist	eine	kleine	Station	nach	dem	  siedlung	 mit	 Namen	 Raimeux	 de	 Grandval.	 Man-
      grossen	Juratunnel,	von	wo	der	Aufstieg	durch	die	Le	  cher	von	uns	wird	sich	die	Frage	gestellt	haben,	wie
      Gore	Virat	-	Schlucht	begann.	Es	waren	703	Höhen-  wohl	das	Leben	im	Winter	hier	oben	funktionieren
      meter	zu	überwinden,	recht	steil	und	in	Folge	der	  kann,	vermutlich	sehr	abgeschieden,	unzugänglich
      vorangegangenen	 Regentage	 sehr	 rutschig,	 aber	  bei	 grosser	 Kälte	 und	 vielem	 Schnee.	 Wir	 hatten
      topographisch	und	landschaftlich	ausserordentlich	  dieses	Problem	zum	Glück	nicht	und	begannen	den
      schön.	 Allmählich	 minderten	 sich	 der	 Hochnebel	  Abstieg	 mit	 den	 fast	 endlosen	 Haarnadelkurven
      und	die	Kälte,	so	dass	Jacken	und	Pullover	langsam	  und	den	828	Höhenmetern	bis	Moutier.	Die	Leute
      aber	sicher	in	den	Rucksäcken	verschwanden.	Unser	  welchen	wir	begegneten,	begrüssten	uns	auf	fran-
      Leiter	Armin	Schütz	führte	überlegen	durch	die	enge	  zösisch	und	im	Buffet	de	la	Gare	bissen	sie	uns	die
      Schlucht	mit	Wald	und	Felsen	und	verpasste	nur	sel-  Köpfe	nicht	ab.	Wir	streiten	nicht	ab,	dass	wir	nach
      ten	die	Wegkurven.	Und	so	wie	es	ist	mit	Gruppen,	  den	13	km	und	den	5	h	Wanderzeit	etwas	gerädert
      welche	 sich	 nach	 einem	 Unterbruch	 beim	 Wan-  in	den	Zug	nach	Solothurn	stiegen.
      dern	wiederfindet,	begann	der	erlösende	kollektive	  Wir	sind	Armin	Schütz	dankbar	für	seine	gute	Vorbe-
      Schwatz,	begleitet	vom	Rauschen	des	Wasserfalls.	  reitung	und	Führung	und	dem	Wettergott	ebenfalls
      Themen	 von	 Gesundheit	 bis	 Erdsonden	 mussten	  für	das	tolle	Wetter,	welches	uns	die	schöne	Land-
      engagiert	behandelt	werden	bis	einmal	die	Batte-  schaft	näher	gebracht	hat.
      rien	leer	waren.	So	war	es	dann	auch,	am	Ende	des
      Aufstiegs	empfing	uns	im	glückseligen	Sonnenlicht
      wie	 den	 Gefangenen	 im	 Fidelio	 eine	 wundervolle
      Jura	 Hochebene,	 genannt	 Raimeux	 de	 Crémines
      mit	einem	Gehöft	inklusive	Restaurant,	wo	es	eine
      wohlverdiente	Kaffestärkung	gab.	In	der	Folge	ging
      es	noch	weiter	aufwärts,	allerdings	in	einer	viel	of-
      feneren	Landschaft.	Auch	hier	war	der	Boden	was-
      serdurchtränkt,	so	dass	Erdschollen	und	Kuhfladen
      kaum	 zu	 unterscheiden	 waren,	 dafür	 an	 Schuhen
      und	Hosen	kleben	blieben.	Ebenso	tauchten	verein-
      zelte	Blumen	auf,	dank	welchen	man	sich	vorstellen
      konnte,	wie	vermutlich	im	Frühling	der	Blumentep-

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