Page 32 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-1
P. 32
Nachruf Sektion
Wandern mit Fritz Adolf
Auf all den erwähnten Wanderungen, die er stets
sorgfältig und durchdacht vorbereitete, begleitete
ihn mit grosser Freude und Begeisterung seine Ehe-
frau Käthi. Beide bildeten ein eingespieltes Team,
das genau wusste, wie man Touren zuverlässig re-
kognoszierte. Nur seine letzte Wanderung konnte
er nicht nach seinen Vorstellungen vorbereiten, er
ist einfach losgewandert und kam nicht mehr zu-
rück. Er hat das Glück des Wanderers genossen und
ist aufgebrochen um loszulassen.
Einen seiner grössten Einsätze erbrachte Fritz bei
Fritz Adolf, 1944 - 2020 den Dienstagswanderern, für die er mehr als lebte.
Wandern, seine Passion Sein längjähriger Stellvertreter bei dieser Gruppe,
Andreas Dätwyler erzählt:
Wer war unser Wanderkamerad Fritz Adolf ? Was Hast Du die grosse Anzahl der Senioren auch gese-
war das Wandern für Fritz ? Fritz lebte für das Wan- hen, welche soeben durchgewandert sind? So oder
dern. Wandern bedeutete ihm alles. Wandern war ähnlich haben viele Menschen jeweils an einem
für ihn die Pflege von Geist und Seele, für Kultur Dienstagnachmittag uns Senioren von der SAC
und Genuss, für Gesundheit und Freude. Sektion Burgdorf wahrgenommen. Über 12 Jahre
Dies alles verkörperte seine Passion, denn Wandern sind die Seniorenwanderungen an Dienstagnach-
war für ihn mehr als nur Bewegung, wandern be- mittagen von Fritz Adolf organisiert und geleitet
deutete für ihn auch geistig rege zu bleiben. worden. Bis ins letzte Detail organisiert wurden
Mit den Kräften, die er dabei sammelte, begeisterte wir jeweils Tage vor den Wanderungen mit einer
er viele Kameradinnen und Kameraden für das persönlichen E-Mail oder telefonischen Nachricht
Wandern. Wir erlebten ihn im Schosse der Seni- über die nächste Durchführung informiert. Von der
oren des SAC, sowohl bei den sog. Dienstagswan- Abfahrtszeit des Zuges oder der Autobusse bis hin
derern, als auch bei den Donnerstagswandernden. zum reservierten Restaurant und wiederum über
Manche Jahre koordinierte und leitete er die Vor- die Abfahrtszeiten zur Rückkehr mit dem öffent-
bereitung des Jahresprogramms der Tageswande- lichen Verkehr nach Burgdorf war alles geplant.
rungen. Jährlich organisierte er in diesem Rahmen Fritz hat nichts dem Zufall überlassen, zu sehr fühl-
auch Wanderwochen im nahen Ausland und in der te er sich verantwortlich für uns Teilnehmende.
Bergwelt der Schweiz. Er selber leitete mit grosser Mit viel Herzblut und Freude hat er uns kreuz und
Freude Touren und erfreute jeweils alle Teilnehmer quer durch die Gegenden des Emmentals geführt
mit seiner hilfsbereiten, ausgleichenden Art. Für und wir konnten dabei viel Neues erfahren und
seine Organisation der Touren half ihm sein Wis- sehen. Gerne erinnern wir uns zurück an die vielen
sen aus dem früheren Berufsfeld bei der Bahn. Sei- schönen Stunden beim Jubilarenessen oder an die
ne Vorbereitungen zeugten von grosser Sorgfalt; Weihnachtsfeiern. Auch hier hat uns Senioren Fritz
minutiös pflegte er die Details und er versuchte immer wieder überrascht, sei es mit dem Engage-
nach Möglichkeit auch die meisten unvorherge- ment einer Musikformation oder mit einem hu-
sehenen Schwierigkeiten vorauszusehen. Wenn es moristischen Jahresrückblick zu den vergangenen
Probleme zu lösen galt und ausnahmsweise Unzu- zwölf Monaten.
länglichkeiten zu persönlichen Problemen führten, Nun ist Fritz zu seiner letzten Wanderung aufge-
war Fritz immer der Mediator und konnte sich Frie- brochen. Zurück bleiben bei uns die Kameradschaft
den stiftend und nie verletzend einbringen. und viele schöne Erinnerungen. Wir danken Fritz
So kannten ihn auch andere Wandergruppen, für herzlich und sind in Gedanken bei Käthi, seiner
die er sich viele Jahre einsetzte. Er wanderte mit Frau und den Familien seiner Kinder. Lieber Fritz,
seinen alten Bahnkameraden, organisierte Grup- aufrichtigen Dank für alles was du für uns Senioren
penwandern mit älteren, etwas weniger gängigen getan hast; gerne denken wir zurück an die schö-
Frauen und Männern. nen Stunden mit dir.