Page 29 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2021-1
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Berichte Frauengruppe
Zu Besuch im Heimisbach
Mittwochwanderung vom 1 . Oktober 0 0
Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg
Teilnehmerinnen: Dolores, Rita, Elsbeth, Margrit H., Silvia, Verena S., Theres N., Anna, Vreni, Margrith L.
An einem strahlenden Herbsttag im Oktober fährt Kurz vor zwei Uhr gilt es aufzubrechen, mein Ehe-
der Mittagsbus in Grünenmatt nicht nur mit Schü- mann knipst ein paar Bilder unserer Gruppe zum
lern, sondern auch mit zehn meiner Wanderkame- Andenken. Wir starten Richtung Steinweid, dem
radinnen in den Heimisbach. Bei mir in der kleinen Pässli zwischen dem Tal der Grünen und dem Hei-
Wohnung im alten Schulhaus Thal essen wir eine misbach. Dem Höhenzug des Schönenthüels fol-
währschafte Kartoffellauchsuppe mit Wienerli und gend marschieren wir Richtung Westen und dem
Brot, zum Dessert gibt es ein Stück Schoggitorte. Waldsaum entlang zum Musterplatz. Rechterhand
Wir sind eine fröhliche Runde. Ich erzähle von un- erblicken wir das alt-berüchtigte Schloss Trachsel-
serem Umzug von Oberburg ins wasserreiche Tal wald, vornehmlich die Turmspitze des Bergfrieds
des Dürrbachs. Natürlich berichte ich über den ragt über die Tannenspitzen hinaus. Linkerhand,
Lehrer und Mundartdichter Simon Gfeller, der im ennet dem Graben, erspähen wir die mächtige
19. Jahrhundert, eine gute Stunde vom Thal, im Zu- Linde mit dem Sendeturm, Wahrzeichen über dem
guet aufgewachsen ist und in eben diesem Schul- Weiler Kältberg. Im raschelnden Laub, im Licht des
haus die Schulbank gedrückt hat. Wir besehen das sich neigenden Tages schreiten wir nach Grünen-
alte Klassenzimmer, eingerichtet mit klappbaren matt hinunter. Der bissige Nordwind bläst uns um
Bänkli und Pulten mit Tintenfässli. Nebenan in die Ohren, wir schützen uns mit Mütze und Schal.
der Dichterstube beeindrucken vielfältige Erinne- Bilder von Bäumen in herbstlichen Farben und Ast-
rungsstücke aus dem Leben des Schriftstellers wie strukturen prägen unser Auge. Der Weg, gesäumt
Schreibmaschine und handgeschriebene Tagebü- mit abgeernteten Feldern und Gärten mit den letz-
cher. ten blühenden Blumen lassen uns staunen.
Das umfangreiche Bücherangebot ist ausgestellt Dankbar für diesen erlebnisreichen Tag treten wir
und käuflich. die Heimfahrt an: meine Kameradinnen reisen
In den ehemaligen Klassenräumen der Oberstu- nach Burgdorf zurück und ich mit dem Bus wieder
fe ist zurzeit noch die Ausstellung über Simon in den Heimisbach.
Gfeller’s Theaterstücken zu sehen, mit grossen
Wandbildern aus der Uraufführung von anno 1918 Schön ist’s gewesen! Danke!
und heute von „Hans-
joggeli der Erbvetter“,
aber nicht nur, da auch
sein Erstlingswerk
„Heimisbach“ sowie
die Geschichte von
„Eichbüehler’s“ in der
heutigen Zeit als Frei-
lichttheater auf der
Moosegg aufgeführt
worden sind. Diese
Ausstellung gewährt
zudem einen Blick in
die Geschichte prä-
gender Zeitgenossen
wie Otto von Greyerz,
mit dem der Mundart-
dichter über 40 Jahre
befreundet war.