Page 21 - Clubnachrichten SAC Burgdorf 2020-3
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Berichte                                                      Aktive


      Hochtour Lagginhorn

      Leitung:    Jakob	Schibli
      Bericht:	  Peter	Grogg
      Teilnehmende:  Brigitte	Keller,	Gaby	Rutschmann,	Christoph	Hess,	Beni	Herde,	Peter	Grogg
      Freitag,  4. Juli  0 0                Zeit	 schon	 recht	 klar,	 aber	 die	 umliegenden	 Gipfel
      Bei	bewölktem	Wetter	und	zwischenzeitlichem	Re-  lagen	noch	in	den	Wolken.	Die	Kaltfront	und	der	Re-
      gen	machten	sich	die	6	TeilnehmerInnen	ins	Saas	Tal	  gen	 des	 Vortages	 hatten	 ihre	 Spuren	 hinterlassen:
      auf.	Hauptziel	 des	Tages	 war,	 die	350	Höhenmeter	  ab	3300	müM	lagen	5	-	10	Zentimeter	Schnee	und
      von	der	Hohsaas	Mittelstation	bis	zur	Weissmieshüt-  darunter	an	vielen	Stellen	auch	Blankeis.	Damit	war
      te	trockenen	Fusses	zu	schaffen.	Das	Wetter	zeigte	  klar,	 dass	 wir	 nach	 dem	Verlassen	 des	 Lagginhorn-
      sich	vor	Ort	besser	als	erwartet,	so	dass	dieses	Ziel	  gletschers	direkt	auf	die	Steigeisen	umsatteln	muss-
      einfach	zu	schaffen	war.	Angekommen	in	der	Weis-  ten.	Die	hässlich	quitschenden	Töne	der	Steigeisen
      smieshütte	gönnten	wir	uns	Kuchen	und	Kaffee	(„Ein	  begleiteten	uns	anschliessend	bis	auf	den	Gipfel	und
      Leben	ohne	Kuchen	ist	möglich	aber	sinnlos“).  wieder	zurück.
      Anschliessend	machten	wir	uns	auf,	um	die	ersten	  Die	tiefen	Temperaturen,	der	beissende	Wind	und	die
      paar	hundert	Höhenmeter	für	die	morgige	Tour	zu	  schneebedeckte	 Umgebung	 liessen	 Gefühle	 einer
      rekognoszieren.	Wie	sich	herausstelle,	war	das	eine	  Winter-Skitour	aufkommen	-	eine	traumhafte	Stim-
      sehr	gute	Idee	-	landeten	wir	doch	irrtümlicherweise	  mung	-	oder:	Hochwinter	Ende	Juli!
      auf	der	falschen	Moräne…              Den	Gipfel	des	Lagginhorns	auf	4010	müM	erreichten
      Innert	wenigen	Minuten	zogen	plötzlich	dunkle	Wol-  wir	um	9	Uhr.	Mittlerweile	hatten	sich	sämtliche	Wol-
      ken	auf.	Obwohl	wir	sofort	umkehrten,	erwischte	uns	  ken	verzogen	-	ein	perfektes	Timing!	Auch	dem	Gip-
      der	 Platzregen	 heftig	 und	 wir	 erreichten	 die	 Weis-  felkreuz	sah	man	den	Schneesturm	des	vergangenen
      smieshütte	triefend	nass	-	soviel	zum	Tagesziel	:-(  Tages	an.	Nach	den	obligaten	Glückwünschen	und
                                            Gipfelfotos	machten	wir	uns	rasch	wieder	auf	den
      Samstag,   . Juli  0 0                Abstieg.	Wegen	der	vielen	vereisten	Stellen	war	auch
      Nach	dem	Morgenessen	um	3:30	Uhr	marschierten	  hier	 wieder	 die	 volle	 Konzentration	 gefordert.	 Die
      wir	kurz	nach	4	Uhr	los.	Der	Himmel	war	um	diese	  wohlverdiente	Sandwich-Pause	gönnten	wir	uns	erst
                                                               deutlich	 unterhalb	 des
                                                               Gipfels.
                                                               Um	 halb	 Zwei	 Uhr	 er-
                                                               reichten	 wir	 die	 Station
                                                               Hohsaas,	wo	wir	ein	küh-
                                                               les	 Getränk	 und	 Kuchen
                                                               genossen.	 In	 Visp	 durf-
                                                               ten	wir	es	uns	in	einem
                                                               deklassierten	 1.	 Klasse
                                                               Wagen	 der	 SBB	 gemüt-
                                                               lich	machen	und	reisten
                                                               nach	 einer	 tollen	 Tour
                                                               zurück	nach	Burgdorf.	Es
                                                               zeigte	sich	einmal	mehr,
                                                               dass	auch	eine	vermeint-
                                                               lich	 einfache	 Bergtour
                                                               bei	 weniger	 günstigen
                                                               Bedingungen	  plötzlich
                                                               einen	 deutlich	 heraus-
                                                               fordernden	  Charakter
                                                               erhält.

                                                                              1
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